Fotoreise nach Indien und Kasachstan
Erster Teil
Seit langem reizte es mich endlich wieder mal weiter, als bis zur Ostsee zu reisen. Die letzte große Reise war vor 8 Jahren nach New York. Corona hat natürlich viele Pläne durcheinander gewürfelt und mein damaliger Umzug nach Gera hatte auch seinen Anteil. Nachdem ich aber im Sommer jemanden aus Kasachstan in Hamburg kennen gelernt hatte und meine gute Freundin Emme von Hamburg nach Mumbai gezogen war, fiel mir die Entscheidung leicht, diese Reise zu planen!
Beide Länder, Indien und Kasachstan, habe ich noch nie besucht. Über Indien weiß man ja schon Vieles durch Filme und auch Nachrichten oder Reiseberichte von anderen. Kasachstan? Das kannte ich maximal vom Namen her. Da wusste ich so ungefähr wo es liegt und das es mal zur Sowjetunion gehört hat.
Janar aus Kasachstan hatte ich im Sommer 2023 für ein paar wenige Stunden getroffen und ihr ein bisschen von Hamburg gezeigt. Inzwischen mache ich das eigentlich ganz gerne, wenn ich mitbekomme, dass jemand das erste Mal in Hamburg ist. So kommt der Besucher auch mal in Ecken, die nicht unbedingt die ersten Anlaufpunkte für Touries sind.
Wir hatten gleich einen guten Draht und haben uns sofort auch persönlich gemocht. Weil ich Janar so ins Herz geschlossen hatte, wollte ich natürlich wissen wo sie herkommt und wie es so in Kasachstan ist. Also fing ich an, mir über das Netz Informationen zusammen zu stellen und fand einge sehr interessante Fotospots, die ich gerne mal besuchen wollte.
Emme hatte mich gleich, als ihr Umzug nach Indien anstand, gefragt, ob ich sie besuchen kommen würde. Was für ne Frage! Natürlich wollte ich! Also setzte fast zeitgleich meine Suche zu Indien und Kasachstan ein. In meinem Bekanntenkreis gab es 2 die schon mal länger in Asien unterwegs waren und auch nicht nur typische Touri-Strecken gesehen hatten. Mir war schnell klar, dass ich in eine völlig andere, mir unbekannt Welt eintauchen würde.
Und so sah dann meine Reiseroute aus:
Insgesamt wohl mehr als 18.000 Flugkilometer…..
Weil es so lange her war, dass ich so weit und lang geflogen war, war ich entsprechend aufgeregt. Ist mein Reisepass noch gültig? Neee, Mist! Muss also noch neu beantragt werden. Brauche ich eigentlich Visa? Für Indien ja, für Kasachstan als Mensch aus der EU nicht, wenn ich maximal 30 Tage bleibe. Passt!
Was brauche ich an Equipment und Ausrüstung? Wie ist eigentlich das Wetter? Wann ist eigentlich die sinnvollste Zeit in beide Länder zu reisen? Schnell habe ich gemerkt, dass es etwas komplizierter wird, als nur mal eben nach New York. Es hat enorm geholfen, dass ich sowohl in Indien als auch in Kasachstan jetzt einen Kontakt vor Ort hatte! Ich buche nie Pauschalreisen. Ich bin immer schon individuell unterwegs gewesen. Plane selber und liebe diesen Kitzel, was wohl auf der Reise so an Überraschungen auf mich zukommt!
Und Überraschungen gab es reichlich! Die haben sich gefühlt genauso angestaut wie meine nicht genommen Reisen der letzten Jahre. Aber dazu später mehr.
Jetzt stand also die Entscheidung an, zu welcher Jahrezeit ich am besten fliege. Und natürlich welche Ziele ich letztendlich ansteuern werde. Kniffelig! Winter/Frühjahr war fast ausgemacht, denn Indien im Sommer würe mich umbringen, viel zu heiß! In Mumbai wären da locker über 40°, das würde ich nie aushalten bei der Luftfeuchtigkeit! Kasachstan wäre aber sehr ok, mit Sommern so wie hier. Ich hatte mich ziemlich schnell auf den Januar/Februar festgelegt. Die Reise sollte auch in Indien los gehen. Das fühlte sich einfach schlüssiger an. Emme kenne ich einfach viel besser als Janar und ich wusste, dass Sie sich auch super auf meinen Besuch freuen würde. In Mumbai war eine Woche geplant. Jetlag überwinden, an die Temperatur gewöhnen, im Winter sollten so zwischen 25° und 28° sein, und mich an Indien gewöhnen. Eine Woche war für Kasachstan geplant. Das hieß also noch ein weiteres Riseziel in Indien blieb mir das es auszusuchen galt. Eine meiner Bekannten hatte mir empfohloen ein Yoga-Retreat für die Woche zu buchen! Warum nicht hab ich mir gedacht. Ich musste aber feststellen, dass nicht nur ich lieber im Winter nach Indien fliege. Das ist für die ganzen Retreats die Hauptsaison und die Preise schießen da durch die Decke. Also hab ich das abgehakt, auch wenn mich eine Woche Wohlfühlprogramm schon wirklich gereizt hat!
Damit fingen die Schwierigkeiten dann aber an. Denn die Zeit ist unerbittlich und geht stetig vorwärts. Plötzlich wurde ich hektisch, denn ich kenne Indien überhaupt nicht, null. Also was wären dann alternative schöne Reiseziele? Google ist dein Freund dachte ich. Ging auch ganz gut, bis ich merkte, dass Indien nicht mit Deutschland zu vergleichen ist und als Kontinet einfach sooo unglaublich viel zu bieten hat! Wie soll ich mich da entscheiden?! Das wurde wirklich schlimm, denn einerseits bietet Google extrem viele Infos, aber auf der anderen Seite hat das eben nicht viel mit der Realität vor Ort zu tun. Was ich damit meine ist, dass sich mir kein Gefühl für die Gegebenheiten vor Ort erschloß. Viele tolle Ecken, viele wirklich attraktive Fotolocations, aber wie ich da sinnvoll hin komme, was es vor Ort zu beachten gibt, all das sagt mit Google eben nicht.
Ich wäre super gerne in die Teeanbaugebiete gefahren, oder nach Varanasi, oder auch nach Leh in den Himalaya. Kurz hab ich auch überlegt Nepal noch mitzunehmen. Ich bin da wirklich in Stress gekommen. Viel zu viel für nur eine Woche! Schlußendlich bin ich dann im Süden hängen geblieben. Nicht weit weg vom Yoga-Retreat. In Kollam, am Indischen Ozean, hatte ich eine wirklich schöne Ecke gefunden. Dort gibt es ein riesiges Brackwassergebiet mit Zufluss von verschiedenen Flüssen und einem Zugang zum Meer. Das Wasser dort ist auch tatsächlich salzig und bietet eine interessante Mischung aus Fauna und Flora.
Mich hatten die Mangroven dort gereizt. Mangroven kenne ich nur aus Filmen….
Da ich meine wenigen Tage gerne am Ziel verbringen wollte, bin ich recht früh morgens in Hamburg am 10.1.24 abgeflogen. Da streikten die Lokführer bereits und ich war froh, mein Gepäck schon am Tag vorher aufgegeben zu haben! Das verschaffte mir etwas zeitlichen Spielraum. Den Securitycheck konnte ich auch schon vorab mit einem Slot festlegen und so ging alles dann reibungslos über die Bühne. Trotzdem kam ich aufgrund der Zitverschiebung erst am nächsten Morgen in Mumbai an.
Gegen die Uhr zu fliegen, ist für mich immer das Schwierigere. Insgesamt war ich fast 2 Tage wach (ich kann nie im Flieger schlafen) und so hab ich die ersten 2 Tage ruhig angehen lassen. Also haben wir ein bisschen die Strassen in Emmes Viertel erkundigt.
Hier ein paar erste Bilder von der Anreise. Es ist ein Mix aus Bildern, die mit dem Handy gemacht sind und dann natürlich auch mit meiner OM-1, die ich mir in Vorbereitung auf dieses Reise letztes Jahr noch gekauft hatte.
Mumbai hat mich dann erschlagen. Alleine das erste Mal mit einem TukTuk die paar Kilometer vom Flughafen zu Emme waren für mich überwältigend, schrecklich und schön! Erst dachte ich, lustig, damit fahren die hier? Dann dachte ich, meine Güte, jetzt sterbe ich gleich! Keine Gurte, keine Türen, alle fahren gleichzeitig! Und auf 3 Spuren wird in 5 Spuren gefahren. Verkehrsregeln haben die zwar, aber es hält sich niemand wirklich dran. Und ohne Hupe kommt man nicht voran. Krass!
Weiter in Teil II
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