Hackintosh Vorteile, ein Mac im Eigenbau


Ich nutze Macs schon seit 2006 und hab es nie bereut, den Wechsel damals von Windows und Linux gemacht zu haben. Einstiegsdroge war ein gebrauchter MacMini mit SnowLeopard. Gefallen hatte mir auf Anhieb, die wirklich kleine Gehäuseform und natürlich das OS. Irgendwann stand dann die Frage nach einem Upgrade im Raum und mir war relativ schnell klar, das ich garnicht so sehr an der Hardware hänge, sondern das Betriebssystem einfach unschlagbar gut ist. Ease of use, Optik und Stabilität waren und sind bis heute einfach komplett überzeugend.

Es hatte damals auch nicht lange gedauert bis ich bei meiner Suche nach einem Nachfolger für den MacMini auf Macclones gestoßen bin. Da gab es noch eine Hamburger Firma, PearC, die sehr gute Clone zu einem wirklich überzeugenden Preis anbot. Mir waren die iMacs beim Preis-/Leistungsverhältnis nie überzeugend genug, ich hatte schon immer eigene Monitore und das Modulare liegt mir einfach.

Was ich da noch nicht wusste war, das auch die PearCs Hackintoshrechner waren. Zu der Zeit, ca 2009, war es auch noch nicht ganz so einfach, sich selber einen rund laufenden Hackintosh zusammen zu bauen. PearC bot zu den Rechnern auch einen ausgeklügelten Service an, was die Updates des Systems anging. So wurde mit der Schritt zum ersten eigenen Hackintosh leicht gemacht.

Als ich dann immer besser verstand, wie so ein Hackintosh aufgebaut wird und die Communities kennen lernte, die Hilfestellung geben können, habe ich meinen ersten Hackintosh selber gebaut und der lief immer tadellos. Dann hat es mich total genervt unterwegs immer auf einen Windows Laptop zurückgreifen zu müssen, und ich habe mir beim letzten Modelwechsel ein gebrauchtes MacbookPro aus 2015 in Vollausstattung gekauft. Die sind zwar immer noch sau teuer, aber einen Laptop zum Hackintosh zu machen übersteigt meine Kenntnisse und Geduld.

Weil ich dachte das MacbookPro könnte jetzt auch meinen Standrechner komplett ersetzen, ging mein alter (3 Jahre immerhin) Hackintosh an einen meiner Söhne. Der nutzt ihn jetzt unter Windows für seine Softwareentwicklung und er ist immer noch leistungstechnisch auf der Höhe der Zeit. Weil das Macbook mit 2 zusätzlichen Monitoren sehr an seine Leustungsgrenze gestossen ist, hab ich mich aber doch wieder für einen Hackintosh entschieden. Als Laptop ist es weiterhin top, aber 3 Monitore zu befeuern verlangte dann doch zu viel.

Ich nutze meinen Rechner wahrscheinlich genauso wie die meisten anderen. Ich bearbeite meine Bilder, pflege meine Websites, surfe im Netz und mach meine Korrespondenz hier. Bis auf die Arbeit mit den Bildern, würde es auch ein deutlich leistungsschwächerer Rechner tun, der auch günstiger zu machen wäre. Weil ich aber keine Lust hab, ewig auf meinen Rechner zu warten, wenn ich Bilder entwickel, habe ich mich für ein einen leistungsstarken Ausbau entschieden. Ich mag es eben gerne snappy…. Wirklich teuer sind auch nur der Prozessor und das Mainboard. Je nach Grafikkarte legt man noch was drauf, aber da ich keine Spiele spiele, war dieser Punkt auch einfach abzuhaken.

Also steht hier wieder ein hübscher leiser Kasten mit Intel i7 6700, 16GB Ram einer Geforce 1050TI und läuft hervorragend unter OSX Sierra. Vollkommen stabil und ohne irgendwelche Probleme. Das Schöne ist, das wenn ich mal mehr Leistung brauchen sollte, dann kann ich ohne Probleme das Ram erweitern oder einfach das Mainboard und den Prozessor tauschen. Wobei ich nach meiner bisherigen Erfahrung jetzt wieder für die nächsten 3-5 Jahre gerüstet bin. Dabei ist der Preis wesentlich entspannter im Vergleich zu einem Originalmac! Insgesamt hat mich das System jetzt knapp 1000,-€ gekostet und liegt vom Niveau auf Höhe mit einem aktuellen MacPro 😉

Wenn man also bereit ist sich in das Thema einzulesen, etwas Zeit mitbringt und sich nicht scheut auch mal am System zu fummeln, dann bekommt man ein OSX das nicht von einem normalen Mac zu unterscheiden ist. Voraussetzung ist dabei jedoch immer die richtige Hardwareauswahl und gewissenhafte Vorbereitung vor der Installation.

Hier mal die Liste meiner verbauten Komponenten im Hackintosh:

Wichtig ist tatsächlich die richtige Auswahl der Komponenten. Da sind Gigabyte Mainboards erste Wahl und werden am leichtesten unterstützt, NVIDIA Grafikkarten sind auch recht unproblematisch, weil NVIDIA regelmäßig aktuelle Treiber herausgibt. Bluetooth nutze ich als kleines USB Dongle und hab da keine Probleme.  Sonstige Komponenten sind bei mir alle von der Stange. Sowohl die Grafikkarten als auch das Ram, den CPU-Kühler und Festplatten such ich mir nach Belieben aus. Da hab ich noch nie in all den Jahren irgendwelche Schwierigkeiten gehabt. Elementar sind aber tatsächlich die Mainboards…

Inzwischen brauche ich für den Zusammenbau und das Aufsetzen des Systems ungefähr einen halben Tag. Dazu kommt dann noch die Einrichtung des Rechners, was aber dank TimeMaschine erfreulich simpel ist. Das ist auch einer der Gründe, die absolut für einen Mac sprechen! Alle Einstellungen und Programme, sämtliche Daten sind nach der Wiederherstellung so wie am “alten” Rechner. Ich achte nur darauf, das ich meine Partitionierung der HDDs immer gleich halte was die Bezeichnung angeht. So gibt es eine Partition für das OS, eine für Daten und dann noch eine Cachepartition. Falls ich Lust hab, ist dann noch eine für Backups dabei und ein Clone. Das hat den Vorteil, das ich bei Problemen immer ein Backupsystem habe, von dem ich weiß, das es funktioniert. Total einfach per SuperDuper angelegt, funktioniert sogar auf einer externen USB-Platte die ich dann zur Seite legen kann oder die für Experimente mit Betaversionen herhalten muß.

Im Zuge des neuen Hackintoshsystems, hab ich sogar gesehen, wie gut die Hackintosh bei ähnlicher Hardware selbst einen Mainboardwechsel verkraften. Ich hatte leider einen Kurzen im ersten Mainboard und musste das nach einem Überspannungsschaden wechseln. Da ich mein erstes Board nicht mehr so schnell bekommen konnte wie ich wollte (GA-Z170-UD3), bin ich auf ein anderes umgestiegen zu dem ich einen vollständigen und erfolgreichen Installationsbericht gelesen hab. Ich dachte, das ich jetzt das System neu aufsetzen muß, aber es ist einfach so am Laufen wie mit dem alten Board. Nicht einen Treiber oder eine Konfiguration hab ich anpassen müssen! Also nur das neue Board ausgetauscht, Rechner wieder zusammen gesetzt und weiter gearbeitet, als sei nichts gewesen….

Für die Installation erstellt man einen bootfähigen USB-Stick mit dem der Rechner hochfährt und OSX installiert werden kann. Ich nutze da Unibeast, weil das extrem einfach ist. Anschließend werden noch nötige Treiber und Einstellungen per Multibeast vorgenommen und dann ist man bei passender Hardware relativ schnell bei einem funktionierenden Hackintosh.

Als Fazit kann ich nur sagen, das ich absolut zufrieden mit meiner Hackintosh-Erfahrung bin!