NiSi V5 Pro ND-Filter
System und Möglichkeiten
Schon seit ich meine erste Kamera in die Hand genommen hatte, waren Landschaften eine Leidenschaft von mir. Ich mag es durch die Natur zu wandern und bei sich passender Gelegenheit in Bidern fest zu halten, was mich gefangen nimmt. Die Natur ist von einem Tag zum anderen anders, von einer Stunde zur nächsten unterscheidet sich das Wetter, das Licht und die Stimmung.
Mich wurmt es schon lange, das ich nicht so viel raus komme wie ich eigentlich will und ich hab schon soooo viele Momente verpaßt, die ich gerne fotografiert hätte. Nur weil ich mich nicht konsequent darauf vorbereitet hatte.
Für dieses Jahr, 2020, (na ja eigentlich schon als ich im Dezember die S1R gekauft habe) habe ich mir den Vorsatz gefasst konsequent meine Landschaftsfotografie zu fördern. Dazu gehören für mich auch Langzeitbelichtungen und das Arbeiten mit ND-Filtern.
Weil ich mit den neuen Objektiven und der Lumix S1R auch vor dem Problem stand, dass meine alten HAIDA Schraubfilter nicht mehr passten und ich auch mehr mit Verlaufsfiltern machen will, stand die Entscheidung auf ein “großes” Filtersystem umzusteigen schnell fest.
Steckfilter haben den spürbaren Vorteil, dass sie sich durch Adapterringe an viele Ojektivdurchmesser per Adapterring anschließen lassen. Nur für Spezialfälle wie Superweitwinkel ohne Schraubgewinde bzw größere Durchmesser als 82mm benötigt man noch speziellere Lösungen.
Filter gibt es in ganz unterschiedlichen Qualitäten und Preisstufen. Was für mich von Beginn an fest stand war, dass nur Glasfilter in guter Qualität in Frage kommen. Die HAIDA sind schon sehr gut und daran wollte ich mich orientieren. Für das Steckfiltersystem mit 100x100mm Filtern gibt es eine fast unüberschaubare Menge von Anbietern und Systemen.
Lee, HAIDA, NiSi, Cokin Z, Rollei und noch etlich Noname Anbieter, alle bieten Filter und Filterhalter an. Weil die aber auch gerne mal richtig viel Geld kosten bin ich viele Seiten durch gegangen, hab Berichte gelesen und mir überlegt was genau ich wie machen will. Da auch Polfilter für solche Systeme angeboten werden und ich das gerne nutzen wollte, wenn ich denn schon umsteige, bin ich schnell bei dem V5 Pro-Set von Nisi gelandet.
Das System hat mich wegen der Möglichkeit, den Polfilter gut bei eingesetzten Filtern und auch mit Handschuhen noch bedienen zu können, überzeugt. Dieser wird über ein Rändelrad, von der Objektivseite aus, gedreht. Läuft super rund. Ich lasse den Polfilter im Moment ständig montiert im Filterhalter. Im Fall der Fälle kann ich ihn auch schnell raus schrauben und das System ohne nutzen. Der Polfilter wird direkt in das Filterhaltersystem eingeschraubt und sitzt quasi auf dem 82mm Gewinde.
Wie bei so gut allen Systemen für Steckfilter im Format 100x100mm, kann man bis zu 3 Filter im Halter einsetzen. Der Polfilter ist als Einschraubfilter immer zusätzlich. So kann man gut den Pol-, einen bis 2 ND- und noch einen Grauverlaufsfilter einsetzen. Das gibt in der Kombination sehr viele Möglichkeiten und deckt alle Anwendungsfälle optimal ab.
Die mitgelieferte Filterbox ist ganz ordentlich, aber ist auf die Adapterringe, den Polfilter, den Filterhalter und noch 1 Filter max beschränkt. Ich werde aber mit min. 4 Filtern unterwegs sein (ND3, ND1,8 und ND0,9 sowie einem Grauverlaufsfilter). Also kommt alles in eine separate Filtertasche. Die gehen auch von teuer bis ganz billig. Ich bin bei ganz billig und sehr gut gelandet 😉
Zu den Filtern. Die sind in guter Qualität ab durchschnittlich 80,-€ aufwärts zu bekommen. Wichtig ist dabei, dass die Filter keine zu starken Farbstiche produzieren. Gerade wenn man lange belichtet wirken sich Farbstiche stärker aus. Bei den meisten Filtern liegt eine Verschiebung in den Rotbereich vor. Oft ist es schwierig die in CaptureOne (oder Lightroom) noch zu korrigieren. Besonders bei billigen Filtern besteht das Risiko. Die teuren Anbieter zeichnen sich dann dadurch aus, das eine Rotverschiebung so gut wie ausgeschlossen ist.
Und trotzdem hab ich bei den “kleineren” zu günstigen Anbietern gegriffen. Aus der Überlegung heraus, das bei ND1,8 und ND0,9 ohnehin nicht wirklich lange Zeiten zum tragen kommen wo sich eine Rotverschiebung eher zeigt. Der ND3 und der Polfilter hingegen sind spürbar teurer. Auch der Grauverlaufsfilter kostet schon mehr. Geachtet habe ich aber bei allen darauf, dass sie aus gutem Glas gefertigt sind!
Filterset
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Grauverlaufsfilter soft Jongsun
Für alle, die sich mit den Bezeichnungen noch nicht so gut auskennen, ein ND0,9 reduziert um 3 Blendenwerte, der ND 1,8 verlängert die Belichtungszeit um 6 Blenden und der ND3 verlängert sogar um 10 Blenden. In der Kombination käme man also inkl Polfilter (in aller Regel ca 2 Blendenstufen) auf Verlägerungsfaktoren um 21 Blenden. Damit käme man von 1/8ooos auf 30s! Selbst wenn man gut in Mathe ist, hier gibt es ein gutes einfaches Hilfsmittel von LEE. Lee hat eine App im Appstore LEE ProGlass IRND mi der man 2 Filter in ihrer Wirkung berechnen lassen kann. Den 3. kann man dann relativ leicht noch per Hand nachrechnen…..
Grauverlaufsfilter gibt es in verschiedenen Varianten. Sowohl was die Filterwirkung als auch den Verlaufsübergang angeht, unterscheiden sich die Ausführungen. Die deutlichste Unterscheidung liegt im Verlauf. Hier gibt es Filter die einen harten, abrupten Übergang haben (gut, wenn man eine saubere Horizontlinie hat) oder sie laufen weich aus. Oft wird argumentiert, das man Filter mit einem weichen Übergang gar nicht braucht, weil man das ja auch in CaptureOne per Software machen kann, aber ich halte es immer noch für sinnvoll, solche Sachen schon bei der Aufnahme zu erledigen. Außerdem mag ich eher die weicheren Verläufe, weil sie etwas Spielraum im Einsatz bieten. Ein harter Übergang der bei der Aufnahme falsch gesetzt wurde (schief im Horizont, oder über den Horizont versetzt) ruiniert jedes Bild sofort und sorgt dafür auch die Zeit zu verlieren. Das kann bei Aufnahmen im Sonnenauf- oder -untergang das ganze Shooting kaputt machen!
Erste Versuche mit den Filter (Pol-, sowie ND0,9 und ND1,8) sehen gut aus und in den nächsten Monaten kommen sicher noch viele Erfahrungswerte dazu. Ich werde dann weiter von meinen Erfahrungen, gerade auch im Hinblick auf die Farbstabilität, berichten.
Die Tasche von Sioti (die machen auch Filter und -halter), hat mich überzeugt, weil sie ausreichend Platz für mich bietet und wirklich clevere Details hat.
Die Tasche öffnet sich weit genug, aber eben nicht vollständig, damit keine Filter ungewollt raus fallen. Kleine Fächer an den Falzen nehmen bei mir Inbusse auf (für´s Stativ und Zubehör), die Filtertaschen sind alle aus Filz und zerkratzen so die Filter (bis zu 6 können rein) nicht. An der Front ist eine extra Tasche für den Filterhalter, wo im Deckel weiteres Zubehör rein kann. Innen sind auch 2 Fächer für zB die Adapterringe. Wenn man die Tasche komplett voll macht, dann wird es eng und ich würde es nicht unbedingt wagen wollen. Glasfilter unter Spannung brechen einfach zu schnell…
Die Tasche läßt sich per Klettgurt fast überall befestigen. Ich hab mir noch einen kleinen Karabiner zur Sicherung dran gemacht, denn wenn man mal irgendwo hängen bleibt, dann kann sich das Klett durchaus auch lösen und die Tasche segelt gen Boden….. Wenn man bedenkt, dass da schnell 400,-€ flöten gehen wird man vorsichtig!
Erste Versuche, wenn auch nur wenige
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[…] dafür hab ich ja mein NiSi Filterset gekauft. Also kam zuerst der Polfilter zum Einsatz. Aber auch damit kam ich nicht auf die […]